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So wurde aus dem kleinen Tiger schon bald eine große und stattliche Raubkatze. Aber der Tiger verhielt sich wie ein Schaf. Er fraß Gras, blökte wie ein Schaf, roch wie ein Schaf und suchte den Schutz der Herde. Obwohl tief in ihm die Kraft einer Raubkatze schlummerte, glaubte er fest daran, ein Schaf zu sein.
Nun Schlich sich eines Tages ein alter Tiger an die Schafherde heran, um eines von ihnen zu reißen. Als er den jungen Tiger inmitten all der Schafe grasen sah, wollte er seinen Augen nicht trauen. Er jagte zu ihm hin, packte ihn am Nackenfell und schleppte ihn zu einer Wasserstelle. Der junge Tiger wehrte sich ängstlich. Die Behauptung des alten Tigers, er sei kein sanftes Schaft, sonder eine kraftvolle Raubkatze, der König des Dschungels, wies er weit von sich. Da bestand der Alte darauf, dass der Jungtiger sich sein eigenes Spiegelbild im Wasser anschaue. Und mit einem Mal sah er, dass er tatsächlich kein Schaf war, sondern ein Tiger! In diesem Moment brach ein gewaltiges Brüllen tief aus seinem Inneren hervor. Er spürte seine Kraft und erkannte seine wahre Natur.